Die Oriente, Ecuador
























Es ist schon merkwürdig, in einem altersschwachen Bus zu sitzen, und von einer dreitausend Meter hohen Ebene über eine Piste hinunter in den Regenwald zu fahren. So weit man sehen kann, grün bewaldete Berge, und Nebelschwaden die aus den Tälern emporsteigen. Hin und wieder haben wir Gegenverkehr. Wenn sich abmühende Lastwagen uns entgegenkommen, wird es eng. Besonders wenn sich eine Traube von Menschen an den Türen festklammert. Auf halber Strecke hielten wir an um eine Pause zu machen. Eine drückende Hitze schlug uns entgegen.
Um die Oriente, den Osten Ecuadors, in dem die Regenwälder des Amazonasbeckens liegen, ist es nicht gut bestellt. Schuld daran ist das schwarze Gold, das Erdöl, was Ecuador in großen Mengen besitzt, und für ein eher armes Land, ein Devisenbringer ist. Die Regierung nutzt das mit Hilfe einer staatlichen Ölgesellschaft reichlich aus. In über dreitausend Kilometer langen Pipelinesystemen wird das Öl aus den Regenwäldern zur Pazifikküste geleitet. Zahlreiche undichte Stellen und marode Pipelines sorgen dafür, dass das Schweröl ins Grundwasser und in die Flüsse gelangt.
Aber das ist noch nicht alles. Wenn die Ölgesellschaften gegangen sind, kommen die Bulldozer und roden das Land. Man hört stürzende Bäume den ganzen Tag. Hier entstehen dann Monokulturen aus Palmölpalmen, und die Flüsse werden mit Pestiziden vergiftet. So wird die Lebensgrundlage der Bewohner  dieser dünn besiedelten Region vernichtet: der Fischfang. Inzwischen stirbt jeder Dritte an Krebs, und große Teile der Bevölkerung leiden an Atemwegs- und Hautkrankheiten. Aber die Vernichtung geht weiter, trotz weltweiter Proteste der Umweltschutzorganisatoren.












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