Borneo gehört zu Malaysia und Malaysia verfügt über die ältesten Wälder der Erde. Holz ist eines der wichtigsten Exportartikel. Leider hat das, wie in vielen anderen Ländern, zu massiven Verwüstungen des Regenwaldes geführt. Die Folgen sind Erosionsschäden, Vernichtung des Lebensraums für Menschen und Tiere. Nur die Nationalparks sind vor dem Zugriff der Holzgesellschaften sicher. Jedoch ist die Fläche dieser Naturschutzgebiete im Vergleich mit den Flächen die kontinuierlich abgeholzt werden, verschwindend klein.
In Borneo haben vor allem die Menschenaffen, der Orang Utan, darunter zu leiden. Sie sind Einzelgänger und brauchen demzufolge als Lebensraum ausgedehnte Waldgebiete. Orang Utan heißt Waldmensch. Folgt man im Regenwald einem Trail, steht man irgendwann vor einer Hängebrücke, daneben ein Schild mit der Aufschrift 1 Orang oder 3 Orang. Personenbegrenzung. Der Übersetzung nach zu urteilen hat man den Orang Utan einmal für eine Art Waldmensch, und nicht für ein Tier gehalten.
In Sepilok, in der Nähe der Stadt Sandakan befindet sich ein Orang-Utan-Rehabilitationszentrum. Die Station beherbergt hauptsächlich in Gefangenschaft geratene, unerlaubt gehaltene Orang Utans. Ihre Vorgeschichte ist oft unklar. Zum Teil wurden erwachsene Tiere bei Rodungsarbeiten verletzt, manchmal auch mit Absicht getötet und die Jungtiere eingefangen und verkauft. Solche später konfiszierte Tiere sind meist krank oder sogar psychisch gestört. Hinzu kommt, dass so gut wie keins der Tiere jemals gelernt hat, sich selbst Futter zu beschaffen. In Sepilok versucht man sie an ein Leben in Freiheit zu gewöhnen. Ein Spektakel ist die tägliche Fütterungszeit. Auf einer Fütterungsplattform, gut sichtbar für Besucher der Station, werden Früchte ausgelegt. Es ist schön anzusehen wie sich die Tiere aus allen Himmelsrichtungen, über Äste und Lianen, vorsichtig an das Futter heran pirschen.
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