Kota Kinabalu, Borneo
























Nach meiner Tour auf den Mount Kinabalu begab ich mich wieder in die Hauptstadt Kota Kinabalu. Dort wohnte ich ein paar Tage bei einer Familie in einem schmucken, gepflegten Holzhaus, die in einem Seitentrakt ein Zimmer vermietete. Es war nett eingerichtet und sauber und hatte ein eigenes Bad, das sich für mich anfangs etwas seltsam gestaltete. Ein schmaler Raum mit normaler Toilette, und einer Art Regentonne mit einem Stieltopf. In der Mitte des Raumes befand sich der Ablauf für das Wasser. Was zuerst befremdend war, fand ich dann aber sehr praktisch. Duschen mit einem kräftigen Guss aus dem Pott gefiel mir auf einmal besser als das gewohnte Gießkannenprinzip.
Tagsüber floh ich vor der Hitze auf eine der Stadt vorgelagerten, schattigen Inselchen, wo ich ein wenig im kristallklaren Wasser der Sulusee schnorchelte. Schon in geringer Tiefe tummelten sich unzählige tropische Fische.


In diesem Haus wurde mir erst bewusst, dass auf Sabah viele Religionen friedlich nebeneinander existierten. Oft hörte ich am Abend vom Turm einer Moschee den Muezzin rufen, oder es drangen am frühen Morgen christliche Gesänge aus einem unscheinbaren Kirchlein in mein Zimmer. Eines abends hatte mich auf der Terrasse auf einem der schönen Rattansessel niedergelassen. Der kleine Bayu schlich um mich herum und beäugte mich neugierig. Der Bruder meiner Vermieterin gesellte sich zu mir und ich sprach ihn auf meine Beobachtung an. Er meinte daraufhin, die Zugehörigkeit zu einer Religion wäre auf Saba kein Problem. Das beste Beispiel wäre seine eigene Familie. Seine Eltern und auch seine Schwester wären Muslime. Er wäre zum Buddhismus übergetreten, seine Frau aber wäre Christin. Ich muss sagen, das hatte mir sehr gefallen.

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