Berggorillas in Uganda Teil 3

Wie empfohlen kam ich eine Stunde vor Abfahrt des Zuges am Bahnhof an. Der Zug stand bereits am Gleis. Auf dem Bahnsteig tummelte sich eine lärmende Menschenmasse. Familien die ihre Angehörigen zur Bahn brachten. Adrett gekleidete Frauen in Faltenröcken, oder in bunte, traditionelle Kleider gehüllt. Frisuren aufgetürmt wie Vogelnester, oder das krause Haar unter bunten Tüchern versteckt. Männer in schlecht sitzenden Anzügen und blütenweißen Hemden. Kinder mit großen schwarzen Augen. Kleine Mädchen mit unschuldigen Gesichtern, das Haar in Zöpfchen gebändigt und Schleifen im Haar.
 
Gepäckträger zwängten sich durch die Menge, beladen mit den seltsamsten Dingen. Ich zwängte mich mit meinem Rucksack durch das Getümmel und bestieg den Zug. Im erster Klasse Abteil fand ich zwei Liegen vor. Ich legte meinen Rucksack ab, und trat wieder zurück in den Flur ans offene Fenster um dem bunten Treiben zu zuschauen. Kinder verkauften den Reisenden Wasser, Coca Cola, gelb leuchtende Mangos und grüne Papaya. Einige boten auch Reisgerichte, gegrillte Maikolben und Kochbananen an. Auf einmal strömten alle in den Zug, Türen wurden zugeschlagen und die Lok setzte sich langsam, schnaubend in Bewegung. Ich stand noch eine Weile am Fenster und schaute wie die die Stadt an mir vorüberzog. Die Dämmerung nahte schnell und als wir im Süden der Stadt einen Slum passierten, konnte ich nur noch die Silhouette der Wellblecharchitektur erkennen. Ich streckte mich auf meiner Liege aus. Nach einem Tag voll gepackt mit Eindrücken wurde ich vom gleichmäßigen Rumpeln der Räder davongetragen.

 

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