Die Felsenwohnungen der Loire























Geologisch ist die Touraine eine mäßig hohe Kreideplatte in die sich die Loire und ihre Nebenflüsse eingesenkt haben. Die Hänge aus weichem kreidigem Tuffstein eignen sich vorzüglich für den Wein und den Obstanbau.
Der Abbau von hellem Kalkstein, den man zum Bau der meisten Schlösser und für die Dörfer verwandte, hinterließ hunderte von Höhlen. Da das Gestein ohne Mühe zu bearbeiten ist, haben die Bewohner ganze Höhlensysteme in den Felsen gehauen. Dort lagern bei gleichbleibender Temperatur die berühmten Weine oder sie werden zur Pilzzucht genutzt.  In der Umgebung von Anjou werden etwa 75 % der französischen Zuchtpilze erzeugt.

Vielerorts nutzten die Menschen aber auch die klimatischen Vorzüge der Höhle für ihre eigenen Wohnzwecke. Es waren Wohnstätten von eigenem Reiz, im Sommer kühl, im Winter warm. Oft verbargen sie sich hinter anspruchsvollen Fassaden.
Die im 19. Jahrhundert großenteils aufgegebenen Höhlenwohnungen werden inzwischen gerne als Zeitwohnungssitz genutzt. Man wundere sich nicht, wenn plötzlich Rauch aus der Erde steigt. Er kommt aus dem Kamin einer Felsenwohnung, die heute wieder als Ferienwohnung genutzt werden





















Ein paar Kilometer außerhalb von Tours, in einem kleinen Ort namens Rochecorbon, findet man sogar ein Hotel, das sich die Besonderheit dieser Landschaft zu eigen gemacht hat. Das Hotel Les Hautes Roches ist das erste Felsen-Luxushotel in Frankreich. Das Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert liegt an einem Steilhang über den Ufern der Loire. Die Passion von Philippe Mollard hat es ermöglicht, die dahinter liegenden Grotten wieder bewohnbar zu machen. Nach langjährigen Arbeiten konnten diese ehemaligen Schlafsäle eines Klosters ins Hotel mit integriert werden. So entstanden Zimmer mit einem einzigartigen Charme und mit Blick auf den träge vorbeiziehenden Wasserlauf der Loire.
 


 

 


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