Das allererste Mal sah ich ihn aus der Luft. Ich saß mit fünf Schweizern in einer einmotorigen Cessna, und war auf dem Weg in die Serengeti. Als der Sechstausender in meinem Blickfeld auftauchte, wurde mir ganz anders. Der Pilot, ein Engländer der schon sein Leben lang in Kenia lebte, hörte meinen Freudenausbruch im Hintergrund und flog extra für mich eine Schleife und näherte sich dem höchsten Berg Afrikas. Ich dachte insgeheim, wie wunderbar es wäre, da oben herumzulaufen. Aber ich behielt diese Träumerei für mich, denn ich hielt es gar nicht für möglich. Dieses Unterfangen gehörte für mich in die Kategorie Expedition, also nur was für Profis. Hätte ich damals über meine Gedanken gesprochen, ich bin überzeugt, der Pilot hätte mir bestimmt erzählt, wie man es anstellt.
Jahre später blätterte ich im Katalog eines Trekkinganbieters und stolperte über die Überschrift: Bergwandern am Kilimandscharo - ich war sofort Feuer und Flamme. Anfangs machte ich mir noch Gedanken, ob ich da hoch und wie wieder runter komme. Ich wanderte schon immer sehr gerne, aber bin keine Bergziege. Größere Höhen überwand ich lieber mit der Seilbahn. Die Bedenken wurden mir genommen, denn in der Beschreibung stand, dass demjenigen, der den Aufstieg nicht schafft, ein Guide für den Abstieg zur Seite stehen würde. Die Entscheidung war gefallen.
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