Unser Tagesziel war die Horombo-Hütte in 3700 Meter Höhe. Erneut waren 1000 Höhenmeter zu überwinden. Wir füllten unsere Wasserflaschen und verschwanden im Berg-nebelwald, der uns mit sehr steilen, glitschigen Passagen aus Steinen und Wurzeln über-raschte. Am Morgen war uns nahe gelegt worden, aus Gründen der Gewöhnung an die Höhe, langsam zu laufen. Unsere Träger, meist Jugendliche, die sich auf diese Weise ihren Lebensunterhalt verdienten, erinnerten uns unterwegs daran. Pole, Pole, langsam, langsam riefen sie uns lächelnd zu, während sie uns, mit 20 Kilo Gepäck auf dem Kopf, eiligen Schrittes überholten.
Immer wieder zogen Nebelschwaden über uns hinweg. Am Nachmittag, auf den letzten hundert Metern bevor wir die Hütten erreichten, kamen uns zwei unserer Sportler schon wieder entgegen. Sie hatten der Jagd nach Rekorden nicht widerstehen können, und waren zu schnell aufgestiegen. Untrügerische Anzeichen von Höhenkrankheit - Übelkeit und irrsinnige Kopfschmerzen - zwangen sie abzusteigen.
Oben angekommen waren unsere Träger schon beim Kochen. Das gesammelte Holz war feucht und verbreitete einen beißenden Qualm. Unglaublich was sie alles scheinbar mühelos den Berg hinauf getragen hatten.
Es gab Hühnchen mit Gemüse und Kartoffeln und schmeckte sehr gut. Als die Sonne untergegangen war, wurde es sehr kühl. Warm eingepackt saßen wir noch lange in der Dunkelheit und bestaunten, fernab von jeglicher Lichtverschmutzung, einen unbeschreiblichen Sternenhimmel. Über und das Kreuz des Südens. Der Mond lag auf dem Rücken und sah aus wie eine Wiege.
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