Mit dem Langboot auf Exkursion, Ecuador

























Wir tuckerten mit dem Langboot an winzigen Siedlungen vorbei. Indiofrauen wuschen Wäsche im Fluss, mähten am Ufer Gras mit der Machete. Nackte Kinder spielten mit Pfeil und Bogen. Im Wasser lagen Baumstämme, auf denen sich Wasserschildkröten sonnten. Libellen standen in der Luft. Wir fuhren von Haupt- in Nebenflüsse. Weit und breit gab es nirgendwo eine Straße, wir bewegten uns ausschließlich auf Wasserwegen. Nachts folgten uns auf dem Fluss die funkelnden Augen der Alligatoren.
Das Boot legte auf einer Sandbank an. Große orangefarbene und blaue Flecken entpuppten sich als große Ansammlungen von Schmetterlingen. Wir stolperten in Gummistiefel durch das Unterholz des Regenwalds, kletterten über umgestürzte Bäume, durch-querten Wasseradern. Das Wasser stand uns bis zur Hüfte. Wir begegneten riesigen Insekten, entdeckten die wunderbarsten Orchideen und Heilpflanzen, die der Urwald im Überfluss bietet. Wer hier krank wird, geht zum Schamanen. 
Auf dem Rückweg zum Camp überraschte uns ein schwerer Schauer. Wir ließen uns im strömenden Regen auf alten Autoreifen flussabwärts treiben. Man versicherte uns, dass sich Piranhas nur in stagnierendem Wasser zur Gefahr werden, aber niemals in fließendem Wasser. Der Fluss schimmerte grün, Zweige hingen im Wasser und jedes Blatt tropfte. Die Stromschnelle vor dem Camp macht das Erreichen des Ufers zu einer echten Herausforderung.


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