New York, Manhattan







































Mir taten die Füße weh. Ich war den ganzen Tag durch die Straßenschluchten von Manhattan gelaufen, hatte mir unzählige Schaufenster angeschaut, war in duzenden von Läden ein und wieder aus gegangen, und hatte nur noch den Wunsch die Schuhe von den Füßen zu schleudern, und mich unter die Dusche zu stellen.
Ich betrat im Hotel den Aufzug und drückte auf die sechzehn. Kurz darauf hielt er mit einem kurzen Ruck auf der Ebene des Restaurants und die Schiebetür öffnete sich. Zwei Männer in Freizeitkleidung traten ein. Einer von ihnen wirkte sehr müde und machte ein griesgrämiges Gesicht. Der Zweite nahm die Brille von der Nase, lies sie von einer Hand in die andere wandern und ergriff dann das Wort. Ich traute meinen Ohren nicht, als er seinen Freund in meinem Heimatdialekt ansprach: Was ist nun, kommst du heute Abend mit oder nicht? Der Andere schaute weiter brummig vor sich hin und schwieg. Nachdem ich mich von meiner Überraschung erholt hatte, gab ich für ihn die Antwort, ebenfalls in meinen Dialekt: Du siehst doch, er hat keine Lust. 
Nach einem Moment der Verblüffung brach ein schallendes Gelächter aus. Der Aufzug hielt und draußen auf einem langen Korridor plauderten wir munter weiter und stellten fest, dass unsere Wurzeln in Deutschland nur acht Kilometer voneinander entfernt waren, uns noch nie zuvor begegnet waren und nun hier, unter Millionen von Menschen, im gleichen Hotel im sechzehnten Stock fast Tür an Tür wohnten. 
Sicher hat jeder von uns schon einmal feststellen müssen, wie klein die Welt ist. Man fliegt hunderte von Kilometer und es läuft einem sozusagen ein Nachbar über den Weg. Aber hatten sie so ein Erlebniss schon einmal auf solch kleinen Raum? Die Welt ist wirklich ein Dorf.

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