Bei der Frage, wo in Europa das Fahrradfahren besonders populär ist, kommt man wahrscheinlich zuerst auf Holland und niemand würde da an Italien einen Gedanken verschwenden.
Gerade aus dem Zug gestiegen mit Rollkoffer, Rucksack und Hund. Ich kam an diesem Morgen aus Mailand und war in Bologna in die Regionalbahn umgestiegen. Das Hotel lag im historischen Zentrum. Ich machte mich also auf den Weg. Es dauerte. Zum Glück bin ich gepäckmäßig immer gut austariert - was bedeutet: ich muss in der Lage mit meinem Gepäck 5 km zu laufen.
Mein erster Eindruck ist: Ferrara ist eine ausgesprochen fahrradfreundliche Stadt, und damit leider eine Ausnahme in Italien. Es wird behauptet, es wäre die fahrradfreundlichste Stadt Italiens. Die gesamte Altstadt ist autofrei und lädt zum Radfahren ein. Zahlreiche Hotels verleihen Räder an ihre Gäste um die Stadt und ihre Umgebung zu erkunden. Aber auch Fahrrad-Geschäfte bieten diesen Service an. Ferrara ist Universitätsstadt, Sitz des Erzbischofs und ist von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt.
In Norden von Ferrara fließt der Po vorbei und man kann fast schon Seeluft schnuppern. Bis zur Adria sind es keine 50 km und Venedig hat man in einer Stunde mit der Regionalbahn erreicht.