Begegnungen im Danum Valley/ Borneo


Auf dem Rückweg von meinen Erkundungen, ging ein schweres Gewitter nieder. Ich wechselte die nasse Kleidung und musste entdecken, dass die Blutegel doch einen Weg gefunden hatten. Zwei Exemplare hatten sich an Schulter und Rücken festgesaugt. Zwei dünne Blutrinnsale sickerten an mir herunter. 
Beim Abendessen kam ich mit einem der Wissenschaftler des Field Centers ins Gespräch. Kurz gefasst, es war seine Aufgabe, die Folge des selektiven Holzeinschlags für die im Wald lebenden Tierarten, die Regenerationsfähigkeit der Pflanzen und die Häufigkeit der genutzten Bäume zu untersuchen.

Auf einmal hörte ich jemand deutsch sprechen. Eine Frau und ein Mann traten gerade ein, und bestellten sich etwas zu trinken.
Ich war neugierig und gesellte mich zu ihnen. So erfuhr ich dass sie, eine deutsche Biologin und er ein Fotograph, aus der Schweiz kamen. Sie hatten einen Aufenthalt von drei Monaten geplant, und sich die leidvolle Aufgabe gestellt, Orang Utans in der freien Wildbahn zu fotografieren. Er, chronisch schlecht gelaunt, hatte sich schon einige Nächte um die Ohren geschlagen und in einem Versteck mit aufgebauter Kamera gelauert. Als Köder hatte er Früchte ausgelegt. Aber jedes Mal, wenn er sein Versteck auch nur für zwei Minuten verließ, waren die Früchte verschwunden. Kein Wunder, wenn man da schlechte Laune bekommt.   


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