Italiens Fahrradstadt: Ferrara
























Bei der Frage, wo in Europa das Fahrradfahren besonders populär ist, kommt man wahrscheinlich zuerst auf Holland und niemand würde da an Italien einen Gedanken verschwenden.
Gerade aus dem Zug gestiegen mit Rollkoffer, Rucksack und Hund. Ich kam an diesem Morgen aus Mailand und war in Bologna in die Regionalbahn umgestiegen. Das Hotel  lag im historischen Zentrum. Ich machte mich also auf den Weg. Es dauerte. Zum Glück bin ich  gepäckmäßig immer gut austariert - was bedeutet: ich muss in der Lage mit meinem Gepäck 5 km zu laufen.
 
























Nach einer halben Stunde hatte ich es geschafft. Im Hotel werde ich erst einmal wieder neugierig beäugt. Es ist mir wichtig, mich wie ein Gast zu benehmen. Also zuerst einmal Gepäck ablegen, Hund ablegen und mich mit einem freundlichen "Buongiorno" zur Rezeption begeben.

Mein erster Eindruck ist: Ferrara ist eine ausgesprochen fahrradfreundliche Stadt, und damit leider eine Ausnahme in Italien. Es wird behauptet, es wäre die fahrradfreundlichste Stadt Italiens. Die gesamte Altstadt ist autofrei und lädt zum Radfahren ein. Zahlreiche Hotels verleihen Räder an ihre Gäste um die Stadt und ihre Umgebung zu erkunden. Aber auch Fahrrad-Geschäfte bieten diesen Service an. Ferrara ist Universitätsstadt, Sitz des Erzbischofs  und ist von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt.

























Der historische Stadtkern mit seinen idyllischen Gassen stammt aus dem 14. Jahr-hundert. Umgeben ist die Stadt von einem 9 km langen Stadtwall auf dem man spazieren kann, allerdings muss man einige Unterbrechungen in Kauf nehmen. Insgesamt kann man sagen, dass diese Festung  nicht  den Freizeitwert und die Pflege hat, wie die Stadtmauer von Lucca in der Toscana, obwohl sie von der Architektur  identisch ist.
In Norden von Ferrara fließt der Po vorbei und man kann fast schon Seeluft schnuppern. Bis zur Adria sind es keine 50 km und Venedig hat man in einer Stunde mit der Regionalbahn erreicht.

























Im Mai 2012 wurde die Stadt von einem Erdbeben der Stärke 6 erschüttert und große Teile der Altstadt waren wegen schweren Schäden abgesperrt. Davon ist - Gott sei Dank - nichts mehr zu sehen.

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